27.11.08

the power of nightmares or ... what is your greatest fear

song | the nagging of mah cat
mood | conteplative

In a society that believes in nothing, fear becomes the only agenda. Whilst the 20th century was dominated between a conflict between a free-market Right and a socialist Left, even though both of those outlooks had their limitations and their problems, at least they believed in something, whereas what we are seeing now is a society that believes in nothing. And a society that believes in nothing is particularly frightened by people who believe in anything, and, therefore, we label those people as fundamentalists or fanatics, and they have much greater purchase in terms of the fear that they instill in society than they truly deserve. But that’s a measure of how much we have become isolated and atomised rather than of their inherent strength.

But the fear will not last, and just as the dreams that politicians once promised turned out to be illusions, so, too, will the nightmares, and then our politicians will have to face the fact that they have no visions, either good or bad, to offer us any longer.

[excerpt taken from here]


which leads me to the question, is there still something, in which we might believe at all? i don't mean the things we claim to, as those we observe or carry out without the former meaning behind them. nah. i mean, is there something, we really believe in, with all our might and ability?

[tbc]

21.11.08

once upon a time ...

song | blurbs from laza radio
mood | somewhere between being pissed off and fucking annoyed

vor langer langer zeit wurde einmal ein märchen erzählt, das begann mit ... die würde des menschen ist unantastbar und alle staatsgewalt geht vom volke aus. und die zeit verging und immer mehr glaubten daran. mit dem glauben an diesen satz wurden diktaturen gestürzt, monarchien beendet, dinge verändert, ... das märchen wurde weitererzählt, niedergeschrieben, zum gesetz ...

bis ...


zu dem moment, als zwei türme einstürzten. denn dann wurde alles anders und die welt veränderte sich erneut. und alles das, für das unsere eltern, großeltern, vorfahren, einst kämpften, weil sie daran glaubten und es für richtig hielten, wurde uns stück für stück entzogen, eingegrenzt, weggenommen. deutlich sichtbar und spürbar, wie auch subtil. und die mehrheit schien damit einverstanden, glaubte sie doch an die darlegende argumentation des unbedingt notwendigen schutzes und der verteidigung gegen den scheinbar allmächtigen terrorismus. und die einschränkungen gingen immer weiter ins private hinein, spürbar ebenso wie subtil. doch man nahm es hin, gab es dafür im austausch doch sicherheit - und ist nicht kein preis zu klein für allgegenwärtigkeit eben jener? und lebte man denn nicht in einer demokratie, in der die politiker den willen des volkes vertraten?

oder war am ende doch alles ganz anders?

heute stellte ein innenminister fest, man müsse, da bei abstimmungen kein passendes ergebnis herauskommt, eben das gesetz so ändern, daß das ergebnis paßt. dabei wäre das alles doch nur zum wohl des staat... - nein, mist, verraten. zum wohl der sicherheit der bürger dieses staates, natürlich. auch wenn das seltsame daran zu sein scheint, daß die mehrheit der bürger anscheinend diese so wohlwollend gemeinte sicherheit gar nicht möchte, oder warum sonst diese vielen demonstrationen, verfassungsklagen in karlsruhe und ähnlichem? achso, ja, das gemeine volk an sich weiß weder, was gut ist, noch was tatsächlich ...

wie war das gleich noch mal mit demokra... äh, wie schreibt man das gleich noch mal? grundgesetz? was ist das und wozu brauchen wir das? warum ändern wir dann am besten nicht gleich alles und das radikal - so wie es genehm ist und paßt, bis die nächsten kommen und wieder ändern wollen, weil nichts paßt. demokratie besteht nun mal aus der gegenseitigen auseinandersetzung, da kann er machen was er will - und wenn er sich hundertmal im kreis dreht. der sinn der übung an sich besteht darin, daß man sich in der mitte trifft - und nicht radikal den eigenen willen ohne rücksicht auf verluste durchsetzt, ohne dabei auch noch auf ein mögliches gegenüber hören zu müssen.

man könnte sich auch zu fragen beginnen, worin genau der unterschied besteht zwischen einer tatsächlichen demokratie - im sinne des wortes an sich - und dem, das wir heute haben. gut, wir mögen wählen. können, dürfen. doch inwieweit das, was wir heute als [repräsentative] demokratie bezeichnen, noch mit dem zu tun hat, was man ursprünglich dachte, daß es sei, ist eine ganz andere frage. oder sollte man die frage doch andersherum stellen, ist der durchschnittliche krone/fellnerismus-leser intellektuell in der lage, die möglichen politischen folgen für seine wahlentscheidung nachzuvollziehen; ebenso auch die dinge, über die die von ihm gewählten vertreter zu entscheiden haben?
und - was noch wichtiger ist, abgesehen von der frage inwieweit ihn das überhaupt interessiert - kann er sich mit den entscheidungen, die eben jene für ihn treffen, dann auch tatsächlich identifizieren? oder ist ihm das ohnehin egal, denn "die da oben wissen ohnehin alles besser und was kann einer allein schon ausrichten"?

liegt das herrschende scheinbare desinteresse tatsächlich nur an der ebenso scheinbar noch nicht wirklich überwundenen obrigkeitshörigkeit, die sich in der erziehung noch immer weiterzieht, und der einfachen tatsache, daß zwar ebenso scheinbar der frust und die teilweise bedingte ohnmacht zu wachsen scheinen, gemeinsam darin verbunden ob der ebenso bedingten lethargie.
solange es einem nicht betrifft ... interessiert es nicht weiter. wichtiger sind die dvds, sie einem noch in der sammlung fehlen, was könnte man morgen kochen usw. oder ist das nur die oberfläche, an der sich niemand zu kratzen traut, aus angst vor dem, das sich darunter befinden könnte, so wie es scheinbar besser ist, keine schlafenden löwen zu wecken?

also weiterhin schön brav weiter wie bisher, denn was bis jetzt gut war, kann ja nicht schlecht sein, oder? und sind wir uns ehrlich, was haben wir schon zu verbergen? anständige, brave bürger die wir sind, schwer arbeitend, samstags die gasse kehrend, auto waschen ... und immer darauf achtend, daß wir vor unseren nachbarn nicht in irgendeiner weise negativ erscheinen könnten, weil der rasen noch nicht gemäht wurde.

und so verliert das märchen immer weiter seine bedeutung ... da immer weniger daran glaubten ...

achja, daß die sp der vp auch noch das justizministerium überlassen möchte, ist dann nur mehr unter ferner liefen einzuordnen. weil, in der tat, wen interessierts wirklich?

18.11.08

ein stift wurde gefordert?



ist zwar kein roter, aber dennoch einer den man brauchen kann ^^

einer für mich halt *hihi*

um ein posting indirekt konsequent fortzuführen ...

song | blurbs on the phone
mood | hungry


derPolizist 17.11.2008 19:29
„...dabei sind wir schon seit vierzig Jahren hier." Aha, aber das inzwischen alle eine Zeitung in deutscher Sprache lesen können oder wollen ist sich anscheinend nicht ausgegangen....
[gefunden im gestrigen standard]

... und den daraus möglichen resultaten ...
am besten, wir verbieten dann per gesetz ebenso sämtlichen asiaten, irgendwo ihre kanjis zu benutzen, weder als aufschriften für läden, restaurants, einkaufstüten oder sonstiges. das gleiche natürlich für jede weitere art und schriftform, die nicht dem den hierzulande üblichen lateinischen buchstaben entsprechen, und das in jeder art und form von gedruckten schriften und reklamen.
das gleiche gilt für bücher, magazine, zeitschriften, usw. wie auch für alle anderen ausländer oder ausländischen einrichtungen, läden, vereine, usw, ihre aufschriften in zukunft nur mehr auf deutsch zu gestalten.

weiters werden sämtliche fremdsprachigen sendungen, lieder und ähnliches aus den radio- und fernsehprogrammen entfernt - man muß ja die heimische und heimatsprachliche darstellungsweise unterstützen und fördern - vorausgesetzt, sie findet auf deutsch statt. in theatern und ähnlichen unterhaltungsformen und -betrieben ist in zukunft nur mehr deutschsprachiges gestattet - das gilt auch für opern. ebenso werden fremdsprachige importe von stücken oder theaterformen, die nicht der hergebrachten deutschen tradition entsprechen, abgesetzt.

in schulen werden jedwede fremdsprachen-unterrichte ebenso abgeschafft, wie auch das unterhalten in jenen fremden sprachen - nicht nur während des unterrichts, sondern auch in den pausen zwischen den schülern untereinander. das gleiche gilt selbstverständlich auch für kindergärten und alle anderen formen von schulischen einrichtungen. nicht-deutsche lehnworte aus fremden sprachen werden ebenso aus den wörterbüchern gestrichen wie deren eingedeutschte formen.

immigranten, ausländer und andere haben sich dem hierzulande üblichem sprachduktus ebenso zu unterwerfen. soll heißen, auch zuhause und untereinander darf nichts anderes mehr gesprochen werden als die offizielle amtssprache. des weiteren sind sämtliche fremde waren verkaufende läden, fremde speisen verkaufende restaurants zu schließen.

die kirche und alle anderen religionen haben sich diesem ebenso zu unterwerfen. messen und andere religöse abhandlungen haben in zukunft nur mehr auf deutsch zu erfolgen, bücher, liturgien und andere dazugehörige druckschriften, die in anderen sprachen - auch latein - existieren, sind zu entfernen.

die einhaltung dieser auflagen wird konsequent überwacht werden, mit allen zur verfügung stehenden mitteln und möglichkeiten. bei zuwiderhandlung entsprechen die strafen der vergehensschwere.

...

oder so in der art ... und am ende ... befindet sich vermutlich nur mehr die frage ... wohin gehen wir oder wollen wir gehen?


[remark: this remains hopefully satire]

16.11.08

zehn fragen ... und eine mögliche antwort darauf - ein fiktiver mailverkehr in mehereren teilen

song | enya - dreams are more precious
mood | amused

abs. "kanzler in demut" w.faym@spoe.at
to. "mein pepi" j.proell@oevp.at
subj. re: 10 fragen


allerliebster pepi,

nach langer und reiflicher überlegung und diskussion dieser von unserem guten freund wolfi formulierten fragen deinerseits haben wir uns wie folgt entschlossen, was deren antwort betrifft.

selbstverständlich werden wir alles mögliche tun, um deinen vorstellungen - und ganz besonders jenen der iv - von wahrer heimischer politik, die sowohl sozial treffsicher ist, als auch der wirtschaft entsprechend deren vorteile hat, umzusetzen. schließlich muß in so schweren zeiten wie jetzt, am beginn einer krise das allernotwendigste getan werden, damit wir - österreich - am ende daraus so unversehrt wie möglich entkommen und unserer wirtschaft so wenig schaden wie nur möglich zugefügt wird. selbstverständlich ist es dann unmöglich, die bereits versprochenen dinge wie steuerreformen oder sonstiges umzusetzen. in meinen augen wäre es um einiges sinnvoller einen weiteren nationalen schulterschluß zu fordern und mit gemeinsamer anstrengung ... du weißt schon, was ich meine. daß dadurch einmal mehr der soziale bereich, pensionen und so, beschnitten werden können, jo mei, bekanntlich muß jeder seine opfer bringen in solch zeiten.

daß ich nie gegen die eu war, weißt du. und wenn ich ehrlich bin, war es gusi, der mich dazu gezwungen hat, diesen leserbrief zu unterschreiben - mit vorgehaltenem gespitzten bleistift und der drohung, daß ich wieder zurück zu wiener wohnen muß. davon abgesehen, was tut man im wahlkampf nicht alles für einen stimmengewinn. ich gestehe auch ein, daß ihr - und ganz besonders wolfi - eindeutig die bessere kompetenz auf dem gebiet habt, weswegen ich mich jeder eurer zukünftigen entscheidungen diesbezüglich fügen werde. das mit den abstimmungen war ohnehin eine schnapsidee. ach ja, und ich werde dafür sorgen, im rahmen des umbaus des budgets, daß wir noch drei oder vier weitere eurofighter beziehen.

ebenso stimme ich überein, was das thema innere sicherheit angeht. überwachnung muß her, an allen möglichen fronten und so viel davon wie nur möglich. es kann nicht sein, daß die straßen weiterhin von zigarettenstummeln verschmutzt werden, und die ubahnen von achtlos weggeworfenen gratiszeitungen überquellen. von den massen an kaugummis, die die straßen überziehen, rede ich erst gar nicht. des weiteren setze ich mich mit aller schärfe dafür ein, daß in zukunft jede kritik an uns - ich meine natürlich euch - aufs härteste bestraft und schon im keim erstickt wird. je mehr wir wissen, wie das volk denkt, desto einfacher ist es für uns - ich
meine natürlich euch, verzeihung - eben gegen jene vorzugehen. deswegen finde ich, man sollte noch viel weiter gehen, als es das spg vorschlägt, und ich weiß, daß ihr da einer meinung mit mir seid.

natürlich werde ich mich morgen höchstpersönlich mit onkel hansi bei einer tasse kaffee mit kuchen zusammensetzen, um das in der krone dementsprechend rüberzubringen, daß nicht gleich wieder der eindruck entsteht, ich wäre - wie sonst immer gusenbauer - einfach umgefallen. immerhin sollte ich ja einen etwas besseren eindruck hinterlassen, um die glaubwürdigkeit der großen koalition - verzeihung - vp-regierung mit rotem kanzler, weiterhin bestehen lassen zu können.

lieber pepi, ich wünsch dir noch eine schöne woche bis wir uns wieder sehen, ich weiß, donnerstag, halb neun, nationalrat. ich habs auch extra mit rotem stift dick im kalender markiert, ums mir zu merken.

alles liebe und in demut
dein werner