27.11.08

the power of nightmares or ... what is your greatest fear

song | the nagging of mah cat
mood | conteplative

In a society that believes in nothing, fear becomes the only agenda. Whilst the 20th century was dominated between a conflict between a free-market Right and a socialist Left, even though both of those outlooks had their limitations and their problems, at least they believed in something, whereas what we are seeing now is a society that believes in nothing. And a society that believes in nothing is particularly frightened by people who believe in anything, and, therefore, we label those people as fundamentalists or fanatics, and they have much greater purchase in terms of the fear that they instill in society than they truly deserve. But that’s a measure of how much we have become isolated and atomised rather than of their inherent strength.

But the fear will not last, and just as the dreams that politicians once promised turned out to be illusions, so, too, will the nightmares, and then our politicians will have to face the fact that they have no visions, either good or bad, to offer us any longer.

[excerpt taken from here]


which leads me to the question, is there still something, in which we might believe at all? i don't mean the things we claim to, as those we observe or carry out without the former meaning behind them. nah. i mean, is there something, we really believe in, with all our might and ability?

[tbc]

21.11.08

once upon a time ...

song | blurbs from laza radio
mood | somewhere between being pissed off and fucking annoyed

vor langer langer zeit wurde einmal ein märchen erzählt, das begann mit ... die würde des menschen ist unantastbar und alle staatsgewalt geht vom volke aus. und die zeit verging und immer mehr glaubten daran. mit dem glauben an diesen satz wurden diktaturen gestürzt, monarchien beendet, dinge verändert, ... das märchen wurde weitererzählt, niedergeschrieben, zum gesetz ...

bis ...


zu dem moment, als zwei türme einstürzten. denn dann wurde alles anders und die welt veränderte sich erneut. und alles das, für das unsere eltern, großeltern, vorfahren, einst kämpften, weil sie daran glaubten und es für richtig hielten, wurde uns stück für stück entzogen, eingegrenzt, weggenommen. deutlich sichtbar und spürbar, wie auch subtil. und die mehrheit schien damit einverstanden, glaubte sie doch an die darlegende argumentation des unbedingt notwendigen schutzes und der verteidigung gegen den scheinbar allmächtigen terrorismus. und die einschränkungen gingen immer weiter ins private hinein, spürbar ebenso wie subtil. doch man nahm es hin, gab es dafür im austausch doch sicherheit - und ist nicht kein preis zu klein für allgegenwärtigkeit eben jener? und lebte man denn nicht in einer demokratie, in der die politiker den willen des volkes vertraten?

oder war am ende doch alles ganz anders?

heute stellte ein innenminister fest, man müsse, da bei abstimmungen kein passendes ergebnis herauskommt, eben das gesetz so ändern, daß das ergebnis paßt. dabei wäre das alles doch nur zum wohl des staat... - nein, mist, verraten. zum wohl der sicherheit der bürger dieses staates, natürlich. auch wenn das seltsame daran zu sein scheint, daß die mehrheit der bürger anscheinend diese so wohlwollend gemeinte sicherheit gar nicht möchte, oder warum sonst diese vielen demonstrationen, verfassungsklagen in karlsruhe und ähnlichem? achso, ja, das gemeine volk an sich weiß weder, was gut ist, noch was tatsächlich ...

wie war das gleich noch mal mit demokra... äh, wie schreibt man das gleich noch mal? grundgesetz? was ist das und wozu brauchen wir das? warum ändern wir dann am besten nicht gleich alles und das radikal - so wie es genehm ist und paßt, bis die nächsten kommen und wieder ändern wollen, weil nichts paßt. demokratie besteht nun mal aus der gegenseitigen auseinandersetzung, da kann er machen was er will - und wenn er sich hundertmal im kreis dreht. der sinn der übung an sich besteht darin, daß man sich in der mitte trifft - und nicht radikal den eigenen willen ohne rücksicht auf verluste durchsetzt, ohne dabei auch noch auf ein mögliches gegenüber hören zu müssen.

man könnte sich auch zu fragen beginnen, worin genau der unterschied besteht zwischen einer tatsächlichen demokratie - im sinne des wortes an sich - und dem, das wir heute haben. gut, wir mögen wählen. können, dürfen. doch inwieweit das, was wir heute als [repräsentative] demokratie bezeichnen, noch mit dem zu tun hat, was man ursprünglich dachte, daß es sei, ist eine ganz andere frage. oder sollte man die frage doch andersherum stellen, ist der durchschnittliche krone/fellnerismus-leser intellektuell in der lage, die möglichen politischen folgen für seine wahlentscheidung nachzuvollziehen; ebenso auch die dinge, über die die von ihm gewählten vertreter zu entscheiden haben?
und - was noch wichtiger ist, abgesehen von der frage inwieweit ihn das überhaupt interessiert - kann er sich mit den entscheidungen, die eben jene für ihn treffen, dann auch tatsächlich identifizieren? oder ist ihm das ohnehin egal, denn "die da oben wissen ohnehin alles besser und was kann einer allein schon ausrichten"?

liegt das herrschende scheinbare desinteresse tatsächlich nur an der ebenso scheinbar noch nicht wirklich überwundenen obrigkeitshörigkeit, die sich in der erziehung noch immer weiterzieht, und der einfachen tatsache, daß zwar ebenso scheinbar der frust und die teilweise bedingte ohnmacht zu wachsen scheinen, gemeinsam darin verbunden ob der ebenso bedingten lethargie.
solange es einem nicht betrifft ... interessiert es nicht weiter. wichtiger sind die dvds, sie einem noch in der sammlung fehlen, was könnte man morgen kochen usw. oder ist das nur die oberfläche, an der sich niemand zu kratzen traut, aus angst vor dem, das sich darunter befinden könnte, so wie es scheinbar besser ist, keine schlafenden löwen zu wecken?

also weiterhin schön brav weiter wie bisher, denn was bis jetzt gut war, kann ja nicht schlecht sein, oder? und sind wir uns ehrlich, was haben wir schon zu verbergen? anständige, brave bürger die wir sind, schwer arbeitend, samstags die gasse kehrend, auto waschen ... und immer darauf achtend, daß wir vor unseren nachbarn nicht in irgendeiner weise negativ erscheinen könnten, weil der rasen noch nicht gemäht wurde.

und so verliert das märchen immer weiter seine bedeutung ... da immer weniger daran glaubten ...

achja, daß die sp der vp auch noch das justizministerium überlassen möchte, ist dann nur mehr unter ferner liefen einzuordnen. weil, in der tat, wen interessierts wirklich?

18.11.08

ein stift wurde gefordert?



ist zwar kein roter, aber dennoch einer den man brauchen kann ^^

einer für mich halt *hihi*

um ein posting indirekt konsequent fortzuführen ...

song | blurbs on the phone
mood | hungry


derPolizist 17.11.2008 19:29
„...dabei sind wir schon seit vierzig Jahren hier." Aha, aber das inzwischen alle eine Zeitung in deutscher Sprache lesen können oder wollen ist sich anscheinend nicht ausgegangen....
[gefunden im gestrigen standard]

... und den daraus möglichen resultaten ...
am besten, wir verbieten dann per gesetz ebenso sämtlichen asiaten, irgendwo ihre kanjis zu benutzen, weder als aufschriften für läden, restaurants, einkaufstüten oder sonstiges. das gleiche natürlich für jede weitere art und schriftform, die nicht dem den hierzulande üblichen lateinischen buchstaben entsprechen, und das in jeder art und form von gedruckten schriften und reklamen.
das gleiche gilt für bücher, magazine, zeitschriften, usw. wie auch für alle anderen ausländer oder ausländischen einrichtungen, läden, vereine, usw, ihre aufschriften in zukunft nur mehr auf deutsch zu gestalten.

weiters werden sämtliche fremdsprachigen sendungen, lieder und ähnliches aus den radio- und fernsehprogrammen entfernt - man muß ja die heimische und heimatsprachliche darstellungsweise unterstützen und fördern - vorausgesetzt, sie findet auf deutsch statt. in theatern und ähnlichen unterhaltungsformen und -betrieben ist in zukunft nur mehr deutschsprachiges gestattet - das gilt auch für opern. ebenso werden fremdsprachige importe von stücken oder theaterformen, die nicht der hergebrachten deutschen tradition entsprechen, abgesetzt.

in schulen werden jedwede fremdsprachen-unterrichte ebenso abgeschafft, wie auch das unterhalten in jenen fremden sprachen - nicht nur während des unterrichts, sondern auch in den pausen zwischen den schülern untereinander. das gleiche gilt selbstverständlich auch für kindergärten und alle anderen formen von schulischen einrichtungen. nicht-deutsche lehnworte aus fremden sprachen werden ebenso aus den wörterbüchern gestrichen wie deren eingedeutschte formen.

immigranten, ausländer und andere haben sich dem hierzulande üblichem sprachduktus ebenso zu unterwerfen. soll heißen, auch zuhause und untereinander darf nichts anderes mehr gesprochen werden als die offizielle amtssprache. des weiteren sind sämtliche fremde waren verkaufende läden, fremde speisen verkaufende restaurants zu schließen.

die kirche und alle anderen religionen haben sich diesem ebenso zu unterwerfen. messen und andere religöse abhandlungen haben in zukunft nur mehr auf deutsch zu erfolgen, bücher, liturgien und andere dazugehörige druckschriften, die in anderen sprachen - auch latein - existieren, sind zu entfernen.

die einhaltung dieser auflagen wird konsequent überwacht werden, mit allen zur verfügung stehenden mitteln und möglichkeiten. bei zuwiderhandlung entsprechen die strafen der vergehensschwere.

...

oder so in der art ... und am ende ... befindet sich vermutlich nur mehr die frage ... wohin gehen wir oder wollen wir gehen?


[remark: this remains hopefully satire]

16.11.08

zehn fragen ... und eine mögliche antwort darauf - ein fiktiver mailverkehr in mehereren teilen

song | enya - dreams are more precious
mood | amused

abs. "kanzler in demut" w.faym@spoe.at
to. "mein pepi" j.proell@oevp.at
subj. re: 10 fragen


allerliebster pepi,

nach langer und reiflicher überlegung und diskussion dieser von unserem guten freund wolfi formulierten fragen deinerseits haben wir uns wie folgt entschlossen, was deren antwort betrifft.

selbstverständlich werden wir alles mögliche tun, um deinen vorstellungen - und ganz besonders jenen der iv - von wahrer heimischer politik, die sowohl sozial treffsicher ist, als auch der wirtschaft entsprechend deren vorteile hat, umzusetzen. schließlich muß in so schweren zeiten wie jetzt, am beginn einer krise das allernotwendigste getan werden, damit wir - österreich - am ende daraus so unversehrt wie möglich entkommen und unserer wirtschaft so wenig schaden wie nur möglich zugefügt wird. selbstverständlich ist es dann unmöglich, die bereits versprochenen dinge wie steuerreformen oder sonstiges umzusetzen. in meinen augen wäre es um einiges sinnvoller einen weiteren nationalen schulterschluß zu fordern und mit gemeinsamer anstrengung ... du weißt schon, was ich meine. daß dadurch einmal mehr der soziale bereich, pensionen und so, beschnitten werden können, jo mei, bekanntlich muß jeder seine opfer bringen in solch zeiten.

daß ich nie gegen die eu war, weißt du. und wenn ich ehrlich bin, war es gusi, der mich dazu gezwungen hat, diesen leserbrief zu unterschreiben - mit vorgehaltenem gespitzten bleistift und der drohung, daß ich wieder zurück zu wiener wohnen muß. davon abgesehen, was tut man im wahlkampf nicht alles für einen stimmengewinn. ich gestehe auch ein, daß ihr - und ganz besonders wolfi - eindeutig die bessere kompetenz auf dem gebiet habt, weswegen ich mich jeder eurer zukünftigen entscheidungen diesbezüglich fügen werde. das mit den abstimmungen war ohnehin eine schnapsidee. ach ja, und ich werde dafür sorgen, im rahmen des umbaus des budgets, daß wir noch drei oder vier weitere eurofighter beziehen.

ebenso stimme ich überein, was das thema innere sicherheit angeht. überwachnung muß her, an allen möglichen fronten und so viel davon wie nur möglich. es kann nicht sein, daß die straßen weiterhin von zigarettenstummeln verschmutzt werden, und die ubahnen von achtlos weggeworfenen gratiszeitungen überquellen. von den massen an kaugummis, die die straßen überziehen, rede ich erst gar nicht. des weiteren setze ich mich mit aller schärfe dafür ein, daß in zukunft jede kritik an uns - ich meine natürlich euch - aufs härteste bestraft und schon im keim erstickt wird. je mehr wir wissen, wie das volk denkt, desto einfacher ist es für uns - ich
meine natürlich euch, verzeihung - eben gegen jene vorzugehen. deswegen finde ich, man sollte noch viel weiter gehen, als es das spg vorschlägt, und ich weiß, daß ihr da einer meinung mit mir seid.

natürlich werde ich mich morgen höchstpersönlich mit onkel hansi bei einer tasse kaffee mit kuchen zusammensetzen, um das in der krone dementsprechend rüberzubringen, daß nicht gleich wieder der eindruck entsteht, ich wäre - wie sonst immer gusenbauer - einfach umgefallen. immerhin sollte ich ja einen etwas besseren eindruck hinterlassen, um die glaubwürdigkeit der großen koalition - verzeihung - vp-regierung mit rotem kanzler, weiterhin bestehen lassen zu können.

lieber pepi, ich wünsch dir noch eine schöne woche bis wir uns wieder sehen, ich weiß, donnerstag, halb neun, nationalrat. ich habs auch extra mit rotem stift dick im kalender markiert, ums mir zu merken.

alles liebe und in demut
dein werner

zehn fragen ... und eine mögliche antwort darauf | part 2

song | udo jürgens - mit 66 jahren
mood | relieved

abs. "ich habe das sagen hier" j.proell@oevp.at
to. "rote demut" w.faym@spoe.at
subj. re:re: 10 fragen


sehr geehrter werner,
wir haben hier im vp-klub deine rasche antwort dankend zur kenntnis genommen. ebenso bedanken wir uns für die freundlichkeit des zuvorkommens und den enthusiasmus, den du zeigst, daß wir das endlich hinter uns bringen können.

ich hoffe, wir können am donnerstag die letzten kleinigkeiten beseitigen und dann endlich zur tagesordnung übergehen im sinne der tatsächlichen regierungsbildung.

mfg,
josef pröll

ps: ich hoffe, dein klub zickt nicht wieder auf, sonst müssen wir die verhandlungen für gescheitert erklären. und neuwahlen ausrufen.

zehn fragen ... und eine mögliche antwort darauf | part 3

song | jam and spoon - kaleidoscope skies
mood | bemused

abs. "wea buagamasta is bestimm i"
m.haeupl-wien@spoe.at
to. "onkel erwins kleiner neffe" j.proell@oevp.at
subj. re: 10 fragen


heast pepperl,

entweda host wiakli z'laung in willi sein briaftroga gmocht und dabei z'vü vom klaan prinzn mitgriagd oda du host afoch de foischn rotgeba. bass auf, bua.

de soch is de: entweda du und dei verein wern endlich wieda normal - sprich ia reißts eich z'saumm und heats mit de spompanadln und dem kindagoatn-gspü do auf, setzts eich mitm werner wieda aun an disch und schopsts eich den rest noch den gütigen aunstaundsregln aus.

ODA - und hea guad zua, weu des sog i da nua amoi - mea nehman di und dei gaunze bartie und ia kennts schaun wos bleibts, weu daun mochma uns söwa wos aus. wauns net aundast geht, daun hoit a in da mindaheit. ia seids net so wichtig, wirat ses gean häds. und, schreib da des hinta de leffl, bua, du muaßt nu vadaumt vü leana.

oiso vagiß den gwagl do mit de zehn frogn amoi gaunz schnö wida, weu pflanzn kaunst damit hächstens an sandler am giatl, host mi? und waunst am dunasdog eansthoft manst, daß'd des weida duachziagn kaunst, wiast scho segn, wos'd davo host. daun wiad da da woifi a nemma höfn kena, weu daun wirds aus sei mit da maus.

hawadere,
michi

14.11.08

08/[18] 38 - gibt es auf manche fragen in der tat keine antwort?

song | blurbs from laza radio
mood | where is mah bed?

ich war heute seit ewigkeiten wieder im parlament. genauer genommen in republik.ausstellung 1918/2008. und wurde im laufe der führung durch selbige indirekt mit einer frage konfrontiert, die ich dann auch der vortragenden der führung stellte.

wir erinnern uns. 1938-03-11. und an die volksabstimmung, die eigentlich zwei tage später hätte stattfinden sollen, wäre jene eben nicht durch den anschluß indirekt abgesagt worden ...
wie aus während dem vortrag zu erfahren war, wäre das ergebnis, wenn die abstimmung stattgefunden hätte, mehrheitlich zugunsten der selbstständigkeit als weiterhin 'freies und deutsches, unabhängiges und soziales, ein christliches und einiges österreich' ausgefallen.

die frage, die sich mir dann indirekt stellte, während ich einerseits dem videoauschnitt von schuschniggs rede betrachtete und andererseits mir das allseits bekannte bild vom heldenplatz einen monat später in erinnerung rief ... war jene, wie es möglich sein kann, daß eben genau diese gleichen leute, die eben noch mehrheitlich für die weitere existenz ihres staates als solchen gestimmt hätten, zwei tage später mit hysterischer begeisterung schreien, winken und ihrem besetzer zujubeln, als ob er der alleinige erlöser allen übels, nein, schon eher fast ein neuer gott wäre. man tauschte einen alptraum mit einem anderen, letzten endes.
[etwas das mir während schuschniggs vid auffiel, war die austauschbarkeit seiner person. von betonung, gestik und allem anderen hätten genausogut auch hitler, mussolini oder goering dortstehen können. keine ahnung, woher der gedanke kam, aber er war indirekt mein bleibender eindruck.]

und die zweite, daraus folgende frage war die, wie können eben diese gleichen leute es zulassen, daß ihr land quasi annektiert wird, ohne eine hand zu rühren, ohne auch nur einen einzigen schuß der gegenwehr abzufeuern?
ich meine normale leute, die mehrheit, die gemeinhin als volk bezeichnet wird. intellektuelle, politiker und kirche mal ausgenommen, soweit noch vorhanden. aber warum hat nicht ein einziger aus der großen masse des volkes sich wirklich gewehrt sondern gejubelt, als ob es kein morgen gebe?

ich stellte wie gesagt der vortragenden die gleiche frage. traurigerweiße wußte sie keine antwort.

12.11.08

remember, remember, the fifth of november ... so to say

song | avanstasia - chalice of agony
mood | disappointed

danke, schräuble. [auch wenn ich noch auf sachsen hoffe. hoffenderweise.]

ich warte nur mehr darauf, bis es bei uns so weit ist. und noch mehr warte ich auf die begründung. und vermutlich wirds die mehrheit kommentarlos akzeptieren.

9.11.08

08/38 - [ge]denken, [be]denken ... [er]denken?

song | Глюк'оzа - Москва
mood | tired

lev tahor bra li elokim
veruakh nakhon khadesh bekirbi
al tashlokheyni mil'fanekha
veruakh kadshekha al tikakh mimeni
[
Ps 51:10-12]


einmal mehr, und dadurch zum wiederholten male findet das alljährliche ritual statt, indem man sich erinnert und man beteuert, daß solches nie wieder geschehen solle. einmal mehr worte in massen, von politikern, zeitungskommentatoren, kirche, usw ... und einmal mehr, dadurch die weitere ritualisierung der aussage. es ist nicht so, daß je öfter man etwas wiederholt, es wahrer wird. im gegenteil, je öfter man etwas wiederholt, desto mehr verkommt es zur platidüde, bis es am ende nichts anderes mehr als eine leere worthülse darstellt. ohne aussage, ohne inhalt. eine aneinanderreihung von worten, die schon so oft gesagt und gehört wurden, daß sie keinen mehr betreffen. oder interessieren, auch nur im ansatz.

man beteuert, alles zu tun, was möglich ist, um es nie wieder eintreten zu lassen. und merkt doch nicht, wie es sich nach und nach in kleinen schritten wieder einschleicht. in der sprache, in unausgesprochenem, in den gedanken. natürlich weniger in jenen derer, die beteuern, aber inwieweit ist der stammtisch damit einer meinung; inwieweit denkt der stammtisch anders als er beteuert zu sagen?

man gedenkt den einen und vergißt darüber die anderen. man vergißt über dem gedenken, daß alles irgendwo einmal einen anfang hatte; gedanken, die zu wort gefaßt werden von einer [zu diesem zeitpunkt eher unbedeutenden] minderheit, und die dann jahre später doch über die mehrheit hinwegfegen und von ihr mit begeisterung aufgenommen werden.
plötzlich ist der nachbar [arbeitskollege, freund, ...], mit dem man sich wenige minuten vorher noch wunderbar verstand, ein fremder, jemand der bedrohlich ist. und doch hat man bis zu diesem moment über jahre hinweg miteinander gelebt, gelacht, geweint, geredet, anteil an seinem leben genommen ... und man stimmt ein in das geschrei der mehrheit, ja, es sei schon immer so gewesen und überhaupt ...

irgendwo, in einem unbedeutendem satz ist der anfang, der keim gelegt. und heute wie damals, ohne weiter darüber nachzudenken, reiht sich ein satz an den darauf folgenden, scheinbar ohne zusammenhang. heute wie damals sind die unterschiede zwischen manchen dingen nicht so weit auseinander, man ist sich näher als man glauben möchte. heute wie damals wird später einmal mehr beteuert werden, man hätte nichts gewußt, nichts mitbekommen; wenn man früher gewußt hätte ...

heute wie damals stimmt man dingen zu, die 'der sicherheit des staates' gelten, die 'der sicherheit aller' gelten. heute hat es einen anderen namen. mit der zeit hat sich das erscheinungsbild geändert, die worte hinter den worten jedoch weniger. die zeiten von kantigen worten, uniformen und märschen sind vorbei. man hat sich, einmal mehr, dem zeitgeist angepaßt. und einmal mehr scheint es, als ob gesammelte unbedeutende worte erneut fruchtbaren boden fanden und noch immer finden. dem zeitgeist angepaßt, könnte man am ende erwachen und feststellen, daß man sich in einer welt befindet, die man nie wollte. und doch nie etwas dagegen tat [oder tun konnte], da man ja nicht ahnte, nicht wußte ...

aber man beteuert einmal mehr, es darf nie wieder sein. jedes jahr aufs neue an diesem tag. und kaum, daß die worte verklungen sind, werden sie wieder vergessen. ritual abgehalten und beendet, übergang zur tagesordnung mit business as usual. und vergißt dabei, daß das, worüber man gedachte, keineswegs heute vor 70 jahren begann, sondern viel, viel früher. der auslöser und die ursache werden immer verschieden sein, doch der ursprung in einem unbedeutenden satz wird einmal mehr weitergetragen werden ...

man sagt, geschichte wiederhole sich nicht. linear mag das stimmen. doch wenn ich die heutige gesellschaft mit der vor 70/80/90 jahren vergleiche, stehen wir uns in manchen dingen näher als wir denken. und einmal mehr denken wir uns, mit all unserer zivilisatorischen kultur, unserem technologischem fortschritt, unserer ethik, unserem wohlstand ... es könne uns niemals passieren.
doch solange wir nicht aus unserer eigenen geschichte gelernt haben; solange wir, als achtreichstes land nicht genug geld zu haben scheinen und quasi schweigsam zusehen beim wegsehen; solange wir unsere eigene sprache nicht mehr verstehen, da wir zwar nebeneinander wohnen, aber obwohl die gleiche sprache sprechen, doch unterschiedliche worte meinen; solange unsere gewählten vertreter vergessen haben, wie ihre wähler denken oder weiter ihre sprache verlernen und scheinbar keine zeit mehr haben für den einzelnen; solange toleranz und deren ausübung anscheinend doch grenzen kennt
; solange wir uns selbst immer fremder zu werden scheinen; solange unser verdruß, ebenso wie leere und frust, weiter im stillen wachsen ... kann aus unbedeutenden worten ein ganzer satz werden, der sich ausbreitet, einmal mehr über die mehrheit hinwegfegt.

doch dann, wenn das passiert, könnte es bereits zu spät sein ... trotz aller beteuerungen, es wird sich nicht wiederholen, und aller gedenken an den tag heute vor 70 jahren. denn dann ... dann zählt nur mehr der moment und die macht des wortes ... und die, die heute gedachten, beteuerten, werden dann vermutlich nicht mehr sein, denn das, was sie schufen, wird sie hinwegfegen. und einmal mehr werden sie sich nicht bewußt sein dessen, was sie getan haben, stück für stück, da sie es ja um 'der sicherheit aller' taten.

es ist gut, sich an etwas zu erinnern, etwas zu gedenken. aber man sollte nie vergessen, welcher weg zu diesem moment führte.

[Бал–ташкит]

7.11.08

und dann war da noch ...

song | avantasia - neverland
mood | literally speechless and perplex

ich bin dabei, meine sachen wieder einzuräumen und betrachte für einen moment den tisch vor mir, auf dem die heutigen zeitungen ausgelegt sind. dazwischen und zum teil davon verdeckt verschiedene flyer. am tisch sitzt in dem moment noch eine etwa 40-jährige frau. ich gehe hinüber zum tisch, hebe eine zeitung hoch, weil ich den rest des flyers wissen wollte und lese denselbigen.
in dem moment, in dem ich die zeitung wieder hinlege, beginnt die frau [dem slang nach entweder aus dem ersten oder dem 13. bezirk, vermutlich] eine suada im wahrsten sinne des wortes. und für einen moment frage ich mich, wo ich mich eigentlich befinde. während ich meine dinge in meine tasche zurücksortiere, steigert sich die frau weiter hinein, schimpft über zionisten; wie man es wagen kann, aufgrund der momentanen politischen lage überhaupt so etwas zu veranstalten, und überhaupt; juden seien ohnehin ..., sollen alle dahin wo sie hergekommen sind und blah ... einen moment überlege ich, sie zu fragen, ob sie strache gewählt hat.
sie geht zur tür, will eben jene aufmachen, scheitert jedoch am system der türöffnung. ich drücke auf die betreffende taste, die tür geht nach einem kurzen moment auf, sie geht hinaus.
ich nehme meine tasche, gehe noch mal kurz zum tisch, nehme einen flyer nachdem ich kurz die schlagzeilen der ausgelegten zeitungen überflogen habe ... und höre sie draußen noch im weggehen weiterschimpfen. daß die tür in dem moment bereits zu war, und sie deutlich zu hören, ist ein anderes thema.

was auf dem flyer stand, der alles auslöste? es ging um eine veranstaltung mit dem titel a ceremony of sacred songs in commemoration of the november progrom, veranstaltet von der bewegung für progressives judentum wien.

[so geschehen heute am späten nachmittag in der bibliothek im wiener rathaus]

6.11.08

für einen moment steht nichts im bücherregal, egal wie sehr man danach sucht ...

song | some blurbs from laza radio
mood | contemplating

manche fragen kommen einem eher ungewollt oder irgendwann, während man mit etwas ganz anderem befaßt ist. so geschehen in diesem fall. ich stand bei thalia [mariahilfer] vor einem regal voller bücher zum thema geschichte [ns-zeit, ww i, widerstand, biografien] und überflog die titel der vorhanden seienden. und wunderte mich einmal mehr, daß man erst bei 1933 anfing mit der literatur darüber.
was mich irgendwie zur frage führte, davor ist niemandsland, oder quasi - breiten wir den mantel darüber, es war nichts, das weiter wichtig war, und weimarer republik hat natürlich genau nix mit uns hier in at zu tun. nur - interessanterweise, es war auch kein buch über ständestaat oder austrofaschismus vorhanden. ich muß gestehe, ich bedaure den umbau ein wenig.

worauf ich eigentlich hinauswill? uh, der weg ist weit. sozusagen. sowohl der in der frage liegende als auch der in der definition der antwort, da sie wohl für jeden unterschiedlich ausfallen würde. und doch stellen sich immer wieder einige wenige hin und sagen 'wir wollen in unserer kultur so etwas nicht.'

was mich zur frage führte ... wie genau definieren wir das wort 'kultur' eigentlich? durch welche dinge setzt sich der begriff für den einzelnen zusammen und welchen stellenwert haben eben jene einzelnen dinge für den betreffenden im bild des ganzen?
inwieweit haben unter anderem auch solche dinge wie sprache, schriftgut, religion, überlieferte traditionen, herkunft, ethnie, geschichte ... einfluß auf die definiton des begriffes [und nein, die reihenfolge der aufzählung ist nicht meine gewichtung, aber das nur am rande] und inwieweit haben sie uns in unserem alltag/bisherigen leben beeinflußt und geprägt?

welche dinge übernahmen wir ungefragt aus anderen 'kulturkreisen'; wie viele dinge die wir heute als 'kultur' definieren, haben ihren ursprung zb in amerika? wie fortgeschritten ist die amerikanisierung unseres lebens, unserer 'kultur' ... und keiner regt sich darüber auf, weil es als selbstverständlich angesehen wird; man übernimmt, weil man meint, es sei gut, egal, was es auch ist. wie viele der worte zb im wiener dialekt haben keinen deutschen ursprung, und werden trotzdem benutzt, jeden tag, ohne sich gedanken zu machen?

und doch, auf der anderen seite, bei genauerer betrachtung kann man feststellen, wie sehr auch mittlerweile ein immer stärkerer mangel an kultur auftritt. je näher sich die welt zu kommen scheint, umso kälter scheint sie zum teil auch im umgang miteinander zu werden. alte ängste kommen wieder zum vorschein, werden als vorwand genommen um sich selbst des schutzes zu versichern, daß man wo dazugehöre, nicht irgendwo unbeachtet und unbedeutend am rand steht. eine weitere frage, die mir noch bleibt, wäre die, welche art 'kultur' wir an unsere kinder weiter[ge]geben [haben werden].

was für mich selbst 'kultur' bedeutet? um es einfach zu sagen ... an einem offenen fenster zu sitzen, ein glas tee zu trinken und omar khayyam lesen.

4.11.08

obama, mc cain ... oder doch nur cola vs cola ...

song | murray gold - songs of captivity and freedom
mood | guh, where the fack from is my headache

man sitzt so nebenbei vor der seite von cnn, fragt sich wie spät es eigentlich in ami-land ist ... und ob man nicht vielleicht doch fox fragen sollte, was updates angeht. letzten endes, selbst wenn es obama schaffen sollte, heißt es noch immer nicht, daß ihn kein ähnliches schicksal wie damals kennedy ereilen könnte. oder daß es nicht wieder so endet wie bereits die letzten beiden male und die republikaner es für sich entscheiden - mit ein wenig nachhilfe.
schon wieder würden leute angerufen werden und ihnen mitgeteilt, sie müßten heute nicht wählen gehen, da es morgen auch noch reicht ... und daß alaska die stimmen erst zehn tage später auszählt ... hmmm³

ein bekannter meinte, wenn obama es schaffen sollte, wäre es auch ein zeichen gegen den rassismus - im übertragenen sinne. auch für gewisse zeitgenossen in unserem land. die eigentliche frage ist aber wohl, sollte er es schaffen ... wie lange wird er sich halten können, und - inwiefern wird er tatsächlich ändern, was sein [ooooohsotoller] vorgänger begann? wird er wieder auf die vernunft hören, oder doch eher dem wunsch nachkommen und [unter anderem] iran in die steinzeit zurückbomben? oder wird der versprochene change so minimal sein, daß er kaum ins gewicht fällt, aufgrund mangelnder möglichkeiten der durchsetzung?

oder sollte doch die berechtigte hoffnung bestehen, der wahnsinn, der unter 'war against terror' firmiert könnte sich dem ende zuneigen? mit all seinen nebenerscheinungen und daraus resultierenden einschränkungen an ehemals bestehenden freiheits- und grundrechten? vermutlich ein schöner traum, der sich so schnell nicht erfüllen wird, leider.

oder ist am ende alles ganz anderes, und jede einzelne meinungsumfrage war genauso für hugo wie hierzulande, da man sich dann doch für den anderen entscheidet, nur aus dem einfachen grund heraus, weil ... ein schwarzer als präsi? das geht dann doch nicht ... und ja, mc cain ist ja bekanntlich kriegsveteran, der weiß wovon er redet ...

letzten endes, was bleibt, dürfte dann wohl doch nur die entscheidung zwischen cola und cola sein, wie es wo zu lesen stand.

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[eta, 04-54] obama hat also virginia und damit auch den rest, sozusagen. dabei wollte ich vor fünf min ins bett. lt cnn sinds 297 wahlmänner-stimmen, vorerst. zumindest auf einer ebene ist es historisch, auf der daß diese position nicht mehr nur weißen vorbehalten ist.
was die zukunft bringt, wird sich noch zeigen, doch die hoffnung darauf, daß bush's wahnsinn vielleicht doch dem ende nahe sein könnte, bleibt am leben. und vielleicht auch darauf, daß minderheiten eines tages die chance auf tatsächliche gleichberechtigung haben, nicht nur auf dem papier.

wenn man sich so die bilder der ganz jungen hier auf cnn ansieht, könnte man meinen, daß sowohl hoffnung als auch tatsächlicher wunsch auf mehr als nur oberflächliche veränderung real greifbar scheint.
man wird sehen, ob sich diese hoffnung bewahrheitet ...

2.11.08

Neulich beim Mäci

Autofahren macht Spaß. Essen auch. Am meisten Spaß macht Essen im Auto! Deswegen besitze ich diese erhöhte Affinität zu Drive-In-Schaltern, speziell in meinem Lieblings-Fast-Food-Restaurant. Das Vergnügen an dieser Self-Service-Version des Essens auf Rädern wird allerdings erheblich durch die Qualität der Gegensprechanlage gemindert. Gegensprechanlage? Meiner Überzeugung nach hat sie diesen Namen deshalb bekommen, weil sie völlig gegen das Sprechen ausgelegt ist!

"Hiere Bechelun hippe!" knarzt es mir aus dem Lautsprecher entgegen, sounds like Schellackplatte. Aus Erfahrung allerdings weiß ich, dass sich die Stimme (männlich? weiblich?... wohl eher männlich!?) am anderen Ende dieses Dosentelefons soeben nach meiner Bestellung erkundigt hat. Jetzt einfach bestellen wäre mir zu langweilig. Demzufolge stelle ich zunächst eine Frage:

"Haben Sie etwas vom Huhn?" - Aus dem Lautsprecher ertönt ein schwer verständliches Wort, das aber eindeutig mit "...icken" endet. Ich antworte: "Später vielleicht, zunächst möchte ich etwas essen." - Etwas lauter tönt es zurück: "SCHICKEN!" Ich kann es mir nicht verkneifen: "Nein, ich würde es gleich selbst mitnehmen, sie brauchen es nicht schicken."

Eine kurze Pause entsteht, ich stelle mir belustigt die genervte Visage des McKnecht vor. Als die Sprechpause zu lang zu werden droht sage ich: "Ach so, Sie meinen Chicken! Nö, lieber doch nicht. Haben Sie vielleicht Presskuh mit Tomatentunke in Röstbrötchen?" ..... "Hamburger?" fragt mein unsichtbares Gegenüber zurück.

Der Wahrheit entsprechend erwidere ich: "Nein, ich bin von hier. Aber hat das denn Einfluß auf meine Bestellung?" "Wol-len Sie ei-nen H-a-m-b-u-r-g-e-r?" "Jetzt beruhigen Sie sich mal! Ja, ich nehme einen."

"Schieß?" "Stimmt, hatte ich nach meiner letzten Mahlzeit hier. Mittlerweile ist meine Darmflora allerdings wieder wohlauf, ich denke, ich kann es erneut riskieren." Der Stimminhaber beginnt mir ein wenig leid zu tun. Er kann ja nichts für den Job. Aber ich ja auch nicht... "Ob Sie KÄÄÄSE auf dem Hamburger möchten!?" "Ahja, gern. Ich nehme einen mittelalten Pyrenäen-Bergkäse, nicht zu dick geschnitten, von einer Seite leicht angeschmolzen." Ob die nächste Ansage aus dem Lautsprecher "Sicher doch" oder "A...loch" lautet, kann ich nicht exakt heraushören.

Deutlicher jedoch erklingt nun: "Was dazu?" "Doch, ja. Ich hätte gerne diese gesalzenen fritierten Kartoffelstäbchen." "Also Pommes?" "Von mir aus auch die." "Groß, mittel, klein?" "Gemischt. Und zwar jeweils genau zu einem Drittel große, mittlere und kleine."

"WOLLEN SIE MICH EIGENTLICH VERARSCHEN?" Diese, wiederum sehr laut formulierte Frage, verstehe ich klar und deutlich. Sie verlangt eine ehrliche Antwort: "Falls das die Bedingung ist, hier etwas zum essen zu bekommen: Ja. Also: Machen wir weiter?"Die Stimme schnauft kurz und fragt: "Gut, gut. Etwas zu den Pommes?" "Ein schönes Entrecôte, blutig, und ein Glas 1996er Spätburgunder, bitte."

"ICH KOMM DIR GLEICH RAUS UND GEB DIR BLUTIG!!!" "Machen Sie das, aber verschütten Sie dabei bitte nicht den Wein." "Schluß jetzt, Schalter zwei, vier Euro fünfzehn!" Schon vorbei. Gerade, als es anfängt, lustig zu werden. Aber ich habe noch ein As im Ärmel. Ich zahle mit einem 200-Euro-Schein. "Tut mir leid, aber ich hab's nicht größer." PIEP! ...

Freundlich werde ich ausgekontert: "Kein Problem." Mit kaltem Blick lässt ein bemützter Herr mein Wechselgeld auf den Stahltresen klappern. Nicht mit mir, Freundchen! Ich will den Triumph! Zeit also für's Finale: "Kann ich bitte eine Quittung bekommen?", frage ich überfreundlich. "Ist ein Geschäftsessen.."

Gnaaaaaaaaahaaaaar!

1.11.08

Im nin'alu daltei n'divim - daltei marom lo nin'alu ...

If there be no mercy left in the world,
The doors of heaven will never be barred.
The Creator reigns supreme, and is higher
than the angels
All, in His spirit, will rise

By His nearness, His life-giving breath
flows through them.
And they glory in His name
From the moment of genesis,
His creations grow,
Captivating and more beautiful.

The wheel in his circle thunders
Acclaiming His Holy name
Clothed in the glory of His radiance,
The six-winged cherubs surround Him,
Whirling in His honor
And with their free wings sweetly sing,
Together, in unison

[16.jhd, שלום שבזי - אם ננעלו]

i remember the words once having been said somewhere, about as long as a name is still spoken out and remembered, the owner of it may be still alive. i think, as long as our heart speaks the name and remembers the person, he will be alive, in us and with us, for as long as we are willing to remember.

and yet, when i'm looking around i'm wondering what it is that lets the human race being so intrigued with immortality. is it just the fear of the nothing afterwards, blank emptiness, the same thing that makes us to turn to religion when we think, we might fall into despair. what is it, that let that urge resurface, clinging our soul to things we name as useless, worthless, antiquated ... and yet, we're are not able to let them go away completely. at least mostly not, when we have reached the end of our mortal path.

just like a child clinging to its mother for safety, so do we with those concepts. maybe it also has something to do with the assurance of exactly that, safety. remembering the closeness of the family when we were children, the feeling of being loved without conditions and the knowledge, that no matter what, there will always be someone there when needed to turn to. or is it just the fear of being alone in a world that seems to get colder, that makes us turn to those things?

and yet, all so the more, as the years pass by, all we do, is just going to the graveyards, lightning a solitary candle, laying down some flowers and leaving again. doing just because of custom, because everybody else does it ... empty motions without deeper thoughts like so much other things in our day-to-day life. the dead ones don't have a place in our world of living, they linger somewhere at the farthest corner of it, only to be touched for the tiniest of moments.
because dead is painful, hurts ... and yet, isn't that, what life is about? isn't life the same in the end, aren't there also moments that are painful, that hurt, make us suffer?

but for us, as we are to-day, there seems to be just nothing else than the endless path of youth, beauty and all those things related. and in this life, some things have no place, because you don't want to be remembered of your own mortality. and by pushing that aside, you forget where you once came from ... for wandering your path back to that place ...