mood | worn off
wo argumente fehlen, kommt meist ein verbot heraus
oliver hassenkamp -
oliver hassenkamp -
während man sich auf dem heimweg von der innenstadt befindet, in einer bim sitzend [bzw im stillen vor sich hingrantelt, da die nächste, anschließende bim sich mal wieder dezent dazu entschloß, vor der nase weiterzufahren], kommt man teilweise ungewollt dazu, sich über so manches, das einem in den letzten zwei stunden begegnete, zu wundern.
nein, ich meinte weder die schwankenden preise der unterschiedlichen fan-schals zum endspiel, noch den [zum teil doch überraschenden] zustand der innenstadt [im sinne von ein schlachtfeld ist dagegen nichts], und noch weniger das besetzen von statuen oder ähnlichen bauwerken.
nein, was mir tatsächlich zu denken gab, war die [schiere? masse] anwesender sicherheitskräfte. und in gedanken stellte sich mir [noch ungewollter] die frage, wie viele bei den spielen de-tr und esp-ru in der gesamten innenstadt verteilt waren ... oder waren die unwetter mehr oder weniger das glück, da dadurch ... egal. und überhaupt, wozu dient ein hubschrauber über dem gebiet laudongasse/skodagasse? hat sich die fanmeile seit neuestem [extra für den ansturm des finales] unwissenderweise verlängert?
je mehr grüppchen von polizisten mir über den weg liefen, desto mehr mußte ich an anno 2000 denken ... und mich fragen, ob es zu zeiten, als fast jeden tag eine andere demo war ... waren es da auch so viele? alle paar meter ein grüppchen? auch in der luft? auch an den tagen, als keine demos waren? ich mag mich täuschen, aber ich habe es ein wenig anderster in erinnerung. und auch damals gab es bereits [als solche bezeichnete] linke/rechte gewaltbereite blöcke, anarchisten usw, die sich unter die demonstranten mischten. gab es immer, wird es auch immer geben.
woraus ich schlußfolgern muß, mit unserer sicherheit und dem wohl der mitbürger geht es erst seit dem einsturz von 2,5 türmchen schwer bergab. oder wie sonst ist dieses massive aufgebot zu erklären? je mehr sicherheitskräfte demonstrativ anwesend, desto mehr [vorgaukelung] von vermeintlicher sicherheit? es kann nichts passieren, welcheer art auch immer, da wir ... es präventiv verhindern? auch wenn die frage offenbliebe, wie das dann ausgesehen hätte.
woran lag es dann, daß ich mich, als ich die kärntner straße entlang richtung oper ging, alles andere als sicher fühlte. im gegenteil, ich fühlte mich ... eingeschränkt, ja, das dürfte es wohl noch am ehesten definieren. und zutiefst unwohl, wenn nicht auch ein wenig bedroht. vom gefühl in meiner magengrube bzw im unterbewußtsein mal ganz zu schweigen.
als ich bei der oper zum ring abbog, fragte ich mich einmal mehr, was der tatsächliche tiefere sinn der übung war. wir könnten, wenn wir wollten, jederzeit? oder war es eine vorübung übers verhalten der normalen bürger, wenn man dann auf cctv umzustellen gedächte? im sinne der akzeptanz? ich muß gestehen, ich fühle mich in einer ubahn, die cctv hat, auch nicht behaglich. ich mag es nicht, wenn ... noch weniger, wenn einem auf schritt und tritt ... abgesehen vom grundsätzlichen bedürfnis nach privatsphäre.
ich sehe darin keine erweiterung der sicherheit, auch nicht die verhinderung von möglichen kriminellen tätigkeiten, sondern vielmehr eine weitere einschränkung der persönlichen freiheit. das, was man verhindern will, wird sich verschieben, an orte, die keiner beobachtung unterstehen. gleich, ob irl oder url, es fanden sich immer wege. zeigte sich bereits während der prohibition und zu anderen zeiten. die effektivität des beabsichtigten abschreckungseffektes wurde bereits durch studien und erfahrungen mehr widerlegt denn bestätigt.
und einmal mehr, man scheint wieder nicht verstanden zu haben, daß das, was man präventiv verhindern will, die ursache von dingen ist, die man um einiges einfacher beseitigen könnte. k, es würde teurer sein, aber es wäre langfristig effektiver. und das, ohne verfassungsmäßig garantierte grundrechte unter dem vorwand der terrorbekämpfung einschränken zu müssen. statt dessen wird alles andere, womit man eben jenen helfen könnte, weiter und weiter gekürzt. der staat muß ja bekanntlich sparen, kein geld usw. für seine eigenen bürger?
oder sind menschen, die aufgrund mangelnder bildung, fehlender ausbildung, nicht mehr existenter arbeitsplätze, weder hoffnung noch sonst etwas anderes für die zukunft haben, keine vollwertigen staatsbürger mehr, da sie in keiner weise zum allverlangenden konsum in irgendeiner weise beitragen könnten. aufgrund des zu niedrigen einkommens, der tatsache, daß der staat für sie aufkommen muß, da sie sich durch eigene kraft nicht mehr erhalten können.
die fetten jahre sind vorbei, kein zweifel. und mit dem wohlstand, in dem unsere generation noch aufgewachsen ist, geht es auch langsam bergab. könnte man meinen. und doch, wie kann in einem land, das anscheinend das fünftreichste [wenn ich mich richtig entsinne] der eu ist, es möglich sein, daß kein geld mehr da ist? allem anschein nach keines mehr da sein darf?
man redet von sozialpartnerschaft und kampf gegen die teuerung, entlastung für kleinere einkommen, ausbildungsgarantien für jugendliche, sozialer gerechtigkeit, usw ... und am ende ... ändert sich nichts gravierendes. man redet viel, in der tat ... doch ... was bleibt übrig, von all diesen schönen worten?
hauptsache, mehr sicherheit, genau ... weil die kriminalität explodiert. pöhse ausländer und überhaupt. anscheinend hat man wirklich nichts verstanden ...
... oder will man nur nicht ... können ...
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